Energieversorgung in Island

Island ist eines der wenigen Länder die bereits heute den gesamten Strombedarf aus erneuerbaren Energien decken. Neben Strom aus Wasserkraftwerken wird elektrische Energie seit geraumer Zeit auch aus geothermischen Kraftwerken gewonnen. Eines dieser geothermischen Kraftwerke ist im Krafla-Gebiet im Norden Islands erbaut worden. 1974 gab es die ersten Versuchsbohrungen und seit 1978 wird das Kraftwerk zur Stromerzeugung genutzt.


Geologie im Krafla-Gebiet

Island ist Teil des Meeresbodens, der unter besonderen geologischen Verhält- nissen über den Meeresspiegel angehoben wurde. Die außer- gewöhnlich hohe Temperatur unter dem Land, die dabei eine Rolle gespielt hat, kommt unter anderem im Krafla-Gebiet zu Tage, wo sie für die Energiegewinnung zugänglich ist. Das Ringen verschiedener Kräfte in der Natur ist immer noch präsent und zeigt sich in vielerlei Gestalt: Dampf aus kochenden Quellen, Krater in allen Größen und Ausformungen, Lavafelder unterschiedlicher Art, zerklüftete und zerissene Landstriche.

Das Krafla-Gebiet ist ein vulkanisch hochaktives Gebiet. Gewaltige Kräfte ziehen die Erdkruste auseinander und reißen in sie deutlich sichtbare Spalten. Sie sind um die 100 km lang und ziehen sich nach Norden bis zum Öxarfjördur und nach Süden bis zum Bláfjall-Gebirgszug. Das Land westlich davon treibt ständig nach Westen, das Land östlich davon driftet nach Osten. Die Schlucht Stóragjá ist ein schönes Beispiel für das Auseinanderdriften. Unterschiedliches Absinken an manchen Spalten ließen eine stufenförmige Landschaft entstehen. Der Bergrücken Dalfjall ist auf diese Weise entstanden.


Wie wird Elektrizität erzeugt?

Wenn man an einem Ort, der so reich an Energie ist wie das Krafla-Gebiet, bohrt, schießt der Dampf mit großer Kraft empor. Der Dampf enthält Wäremernergie. Der Dampfdruck ist je nach Tiefe der Bohrlöcher verschieden.

In einem geothermischen Dampfkraftwerk wird Wärmeenergie nutzbar gemacht, indem man den Dampf ein Turbinenrad antreiben lässt, nachdem man alle Feuchtigkeit aus ihm entfernt hat. Der Dampf, der zur Turbine geleitet wird, steht unter verschiedenem Druck. Der Niedrigdruckdampf treibt die größeren Räder der Turbine und der Hochdruckdampf die kleineren an. Durch rasche Abkühlung unter der Turbine kondensiert der Dampf und es entsteht sogar Unterdruck, der den Dampf von oben anzieht und die Drehkraft der Turbine erhöht.

Ein Turbinenrad dreht ein magnetisches Rad im Generator. Außen herum befindet sich eine Kupferspule und mit der Bewegung des Magneten beginnt durch die Spule Strom zu fließen. Der elektrische Strom wird dann über Hochspannungsleitungen ins Stromnetz gespeist.


Quelle: www.Landsvirkjun.com